Geführt von Vize-Präsident Roger Bigger wurden die anwesenden Aktionäre durch die Versammlung begleitet. Die grössten Veränderungen gegenüber dem Vorjahr waren wenig überraschend im Bereich Finanzen auszumachen. Mehmet Nazif Günal, in seiner Rolle als Mehrheitsaktionär und Investor, scheute im ersten Jahr nach dem Einstieg keine Kosten, um den FC Wil finanziell in grossem Ausmass zu unterstützen.
Nebst massgeblichen Investitionen in die 1. Mannschaft wurden des Weiteren auch grössere Beträge in die Bereiche Infrastruktur oder die Projektierung eines geplanten Stadionausbaus getätigt. Doch nicht nur der Verein selber profitierte von den Geldern des türkischen Investors.
Weniger Verlust als budgetiert
So wurden beispielsweise auch 702'000 Franken Quellensteuer, 874'000 Franken AHV Beiträge oder 751'000 Franken Versicherungsbeiträge an die verschiedenen Stellen entrichtet. Mit einem Umsatz von 762'000 Franken steuerte die FC Wil 1900 AG zudem eine beträchtliche Summe an die Jahresumsätze von Unternehmen aus Wil und der näheren Umgebung bei.
Am Ende des Geschäftsjahres resultierte ein Verlust von 10'449'523,06 Franken, welcher rund 400'000 Franken tiefer war als ursprünglich budgetiert. Im ersten Jahr unter der neuen Führung wurden durch MNG ebenfalls sämtliche noch offenen Schulden, Darlehen, Kreditoren, Beiträge an die Sozialpartner sowie das kurzfristiges Fremdkapital gemäss der getroffenen Vereinbarung beglichen. Damit alle Verpflichtungen fristgerecht getilgt werden können, hat die MNG Gruppe der FC Wil 1900 AG insgesamt einen Betrag in der Höhe von 11'450'000 Franken als zinsloses Darlehen im Rangrücktritt gewährt.
Der entstandene Verlust wird durch diesen Beitrag gedeckt und auf die neue Rechnung vorgetragen. Finanzchef Mischa Sammer betonte zudem, dass man gegenüber den Behörden sowie der Swiss Football League somit keinerlei Probleme bekunden würde, die gewünschten Voraussetzungen ausnahmslos zu erfüllen.
Persönliche Wortmeldungen zum Abschluss
Beim abschliessenden Traktandum Nummer 9 "Allgemeine Umfrage" meldeten sich dann auch einige Aktionäre persönlich zu Wort. Fragen zur anstehenden Stadionabstimmung sowie einem geplanten Landkauf in der Gemeinde Eschlikon konnten durch den zuständigen Verwaltungsrat Maurice Weber ausführlich beantwortet werden. Immer wieder erhielt die MNG Gruppe auch von verschiedenen Seiten Lob für ihr bisheriges Engagement zugesprochen.
Für Kritik sorgten hingegen die teils undurchsichtige Kommunikation seitens des Clubs sowie die vielen Wechsel bei der sportlichen Leitung. Die Vereinsleitung nahm auch zu diesen Punkten Stellung und schilderte ihre Sicht der Dinge.