Freundschaftsspiel England - Schweiz wird in Schwarz-Weiss gezeigt

(Bildquelle: Facebook)

Am 11. September 2018 um 21.00 Uhr spielt die Schweizer Nationalmannschaft ein Freundschaftsspiel gegen England. Um den Jahrestag der Anti-Rassismus Kampagne zu ehren, wird die Eröffnung des Spiels im englischen Fernsehen in Schwarz-Weiss ausgestrahlt werden.

Zum ersten Mal seit einem halben Jahrhundert wird in England ein Fussballspiel in monochrom ausgestrahlt, und zwar wenn die Engländer am Dienstagabend gegen die Schweizer spielen. Die Zuschauer, die in die Live-Berichterstattung von Sky Sports im englischen Fernsehen einschalten, werden die ersten 25 Sekunden des Spiels in Schwarz-Weiss sehen, da die Sendung den 25. Jahrestag der Fussball-Anti-Rassismus-Kampagne Kick It Out markiert.

Paul Elliott, der Beiratsvorsitzende der englischen Football Association verkündete: "Hoffentlich wird das Filmmaterial die Millionen von Zuschauern zu Hause dazu ermutigen, mindestens 25 Sekunden über die Wichtigkeit der Vielfalt in diesem schönen Spiel nachzudenken." Elliot sagte, die Nationalmannschaft sei Sky Sports dankbar gewesen für die Unterstützung der Idee seit ihrer Konzeption und freute sich darauf, "zum ersten Mal in fast 50 Jahren die drei Löwen des englischen Wappens in Schwarzweiss zu sehen".

Herman Ouseley, Vorsitzender von Kick It Out, sagte, er sei von der Geste begeistert und hoffe, dass es eine "aussagekräftige Erinnerung daran sei, wie weit Fussball in den letzten 25 Jahren gekommen ist, um das Spiel offener und vielfältiger zu machen unabhängig von Alter, Behinderung, Geschlecht, Rasse, Religion oder sexueller Orientierung".

Kampagne seit 1993

Die Kampagne "Kick It Out" wurde 1993 ins Leben gerufen, nachdem in den 1990er Jahren weit verbreitete rassistische Diskriminierungen und Misshandlungen sowie ein Klima der Angst unter den ethnischen Minderheiten in Stadtvierteln rund um viele Fussballplätze ausgebrochen waren. Piara Powar, der 1998 zum nationalen Koordinator von Kick It Out ernannt wurde, sagte, dass er und Lord Ouseley daran erinnert hätten, dass viele der älteren Generation im Fussball anfangs nicht sehr interessiert waren. Powar und Ben Tegg, damals die einzigen Mitarbeiter der Kampagne, schrieben alle 92 Proficlubs an und stellten sich und die Ziele der Kampagne vor. Nur fünf antworteten. "Es gab absolute Apathie, die Probleme wurden als belanglos angesehen", sagte Powar.

Die Kampagne erlebte 2012 eine schwierige Phase, nachdem den Spielern Luis Suárez und John Terry ein Verbot aufgrund von rassistischen Beleidigungen erteilt wurde. Terry wurde in einer Strafverfolgung wegen der Beschimpfung Anton Ferdinands freigesprochen. Eine Reihe von schwarzen Spielern weigerte sich, am jährlichen Aktionstag von Kick It Out teilzunehmen. Einige protestierten gegen mangelnde Fortschritte, insbesondere gegen die geringe Anzahl an schwarzen Trainern.

Die Football Association hat vor kurzem einen Dreijahresplan angekündigt, um vielfältiger zu werden, mit dem Ziel, 20 Prozent ihrer Trainer und 11 Prozent der Angestellten in Führungspositionen zu haben, die aus schwarzen oder ethnischen Minderheiten kommen.

Im Schweizer Fernsehen wird das Spiel am Dienstagabend in Farbe ausgestrahlt. Welcher Trainer wird nach 90 Minuten Spielzeit vor Freude in die Luft springen, Gareth Southgate oder Vladimir Petkovic? Wer gewinnt das Duell zwischen der Schweiz und England? Wie immer werden die Fussballspiele vor allem in England, aber auch von den Schweizer Fans mit Sportwetten einhergehen. Denn Hautfarbe spielt im Fussball für das Ergebnis keine Rolle, den Fans geht es um das Gewinnen und um den Nervenkitzel beim Wetten auf den Spielausgang.